Irland-Reise Mai 2024
Da doch sehr viele Freunde/Bekannte/Verwandte nach Fotos und Orten gefragt haben, wo wir waren und was wir gemacht haben, schreibe ich hier einfach mal alles zusammen und bebildere es direkt.
Es ist also gleichzeitig eine Art Reisebericht und ebenso eine Urlaubsempfehlung mit Tipps für’s Reisen in Irland.
Dublin
Der Bereich nördlich des Flusses Liffey um die Haupteinkaufsstraße (falls es sowas überhaupt gibt in so einer großen Stadt) hat in den letzten Jahren ganz schön an Attraktivität verloren und ist eher nur noch eine Shopping-Meile.
Ein Restaurant-/Bar-Tipp in diesem Bereich wäre „The Church“. Die Bar war früher mal eine Kirche und ist innen wunderschön eingerichtet.


Temple Bar Bezirk
Südlich des Liffey lohnt sich der Temple Bar Bezirk. Hier gibt es viele alte Pubs, deren typisch irische Fassaden tolle Fotomotive bieten. Darunter natürlich auch die bekannte Temple Bar, die mit Blumen und Lichtern behangen ist.
Old Library im Trinity College
Bei Regenwetter (aber auch generell) lohnt sich ein Besuch im Trinity College.
Genauer gesagt die Tour „Book of Kells & Old Library“. Dort sieht man neben dem „Book of Kells“, das über 1.200 Jahre alt ist, auch die wunderschöne alte Bibliothek und die älteste Harfe Irlands.
Die alte Bibliothek wird gerade saniert, deshalb stehen kaum noch Bücher in den Regalen. Dafür hängt aktuell eine Weltkugel als Kunstinstallation in der Mitte des Long Room, die auch viel her macht.
Die dazugehörige intermediale Ausstellung in einem roten „Containter“ außerhalb des Universitätsgebäudes lohnt sich ebenso.


Tipp:
Kopfhörer mitnehmen.
Denn dann kann man sich beim durchgehen durch die Ausstellung und die Bibliothek den Audio-Guide anhören.
Oder einfach schonmal vorhören:
https://www.visittrinity.ie/book-of-kells/audio-guide/#item-135
National Museen & Botanischer Garten
Tipp: Alle National Museen sind kostenlos.
Wir waren im National Museum Archeology.
Den Botanischen Garten haben wir leider nicht mehr geschafft, der soll aber auch sehr schön sein.


Belfast
Wir haben im Waterworks Bezirk übernachtet, dort gibt’s auch eine schöne Grünanlage mit großem Teich.
The Troubles
Wir haben eine tolle Walking-Tour zum Thema „The Troubles“ (a.k.a. Nordirland-Konflikt) mit Arthur Magee gemacht. Auf die Weise lernt man zum Einen die Stadt etwas kennen und zum Anderen auch noch etwas darüber wie die Leute dort ticken und was vor allem die älteren Generationen erleiden mussten. Außerdem hat unser Guide Arthur eine gute Prise Humor mit eingestreut.
Belfast wurde früher in protestantische und katholische Wohnviertel aufgeteilt/getrennt.
Ganz verrückt fand ich, dass dort auch heute abends immer noch die Tore geschlossen werden.


Ulster Museum
Von anderen Reisenden wurde uns später noch das Ulster Museum empfohlen. Falls wir also das nächste Mal in Belfast sind, müssen wir das noch nachholen.
Titanic Museum
Das Titanic Museum ist ein absoluter Tipp. Wir hatten ein Museum erwartet, aber eine „Experience“ bekommen. Es ist ein wirklich gelungenes Museum mit Gänsehaut-Garantie.
Auch wenn man den Film und den Hype nicht mag, es ist einfach wahnsinnig spannend was für eine lange Verkettung von Umständen und Zufällen dazu geführt haben, dass die Titanic untergegangen ist: Denn nicht nur der Eisberg war das Problem.


Portrush
Portrush ist praktisch das „Coney Island“ Irlands. Es ist mit den vielen Fahrgeschäften, Spielplätzen und Kinder-Glücksspiel-Höllen auf Familien mit Kindern ausgelegt, die dort Strandurlaub machen wollen.
Auch die Läden dort haben nur das beste für Kinder: Energy Drinks in allen Formen und Farben, Süßigkeiten in Hülle und Fülle und natürlich Strandspielzeug.
Es gab aber auch für uns ganz nette Geschäfte wie Surf Shops, Künstler-Ateliers und Andenken- und Antiquitäten-Läden.
Außer in Pubs oder Restaurants konnte man nirgendwo Alkohol erwerben und an den Stränden und Attraktionen ist der Verzehr von Alkohol sogar verboten.
Portrush hat einen sehr langen weißen Sandstrand (East Strand 2,5-3km lang). Nebel zieht gerne mal innerhalb von wenigen Minuten auf, so dass man schon damit rechnet, dass jeden Moment Geisterschiffe aus dem Nichts an den Strand gespült werden… 😀


Giants Causeway
Wir haben uns für den Tag ein Tagesticket für den Bus gekauft (keine 10€ für den ganzen Tag Hop On/Off) und sind von Portrush aus zum Giants Causeway gefahren, wo wir einige Kilometer an der schönen Steilküste entlang gewandert sind. Später sind wir mit dem Bus noch weiter Richtung Ballycastle gefahren.
Diese Wanderung war eigentlich geplant:
https://www.komoot.com/de-de/tour/1551918647?share_token=aTiLGZD8HMuVmLLKj3WNc3h8WPxgieKCkxOq9V8nnpAFzfK76G&ref=wtd
Wir haben es dann aber doch anders gemacht.
Der Giants Causeway ist eine sehr beliebte Touristen-Attraktion und überall klettern Leute auf den Steinen umher. Selbst bei eher nassem Wetter, wenn die Steine arschglatt sind, sind sogar ältere Menschen für meinen Geschmack zu draufgängerisch unterwegs. Vermutlich steht genau deshalb ein Rettungssanitäter bereit. Man will gar nicht wissen, wer sich da schon was gebrochen hat…
Es sind wirklich wahnsinnig viele Leute dort (selbst in der Nebensaison) und es lohnt sich einfach entlang des Causeway weiter zu laufen. Nach wenigen Minuten dünnt sich der Besucherstrom aus und irgendwann begegnen einem nur noch gelegentlich Leute. Die Aussichten (wenn man denn was sehen kann) sind weitaus beeindruckender als der Giants Causeway.


Carrick-a-Rede Hängeseilbrücke
Die Hängeseilbrücke haben wir leider nicht mehr geschafft. Soll aber cool sein.
Falls man über die Brücke drüber laufen möchte, muss man vorher ein Ticket kaufen (ab 14Pfund)
Portstewart
Von unserem Host wurde uns empfohlen eine Wanderung ins nahegelegene Portstewart zu machen. Es sei noch schöner als Portrush.
Aber auch hierzu sind wir nicht mehr gekommen.


Derry – Londonderry
Wir hatten leider nur ein paar Stunden in Derry, aber tendenziell hat es mir besser gefallen als in den beiden Großstädten.
Hier sind wir rumgelaufen:
https://www.komoot.com/de-de/tour/1594155490?share_token=aa5Jx3TW6Loe4bopdf2Iu54S2Sy9PnYG6984B2qx0c8pK0ua4e&ref=wtd
Fernseh-Serie „Derry Girls“
Als Vorbereitung auf eine Irland-Reise muss man definitiv die Derry Girls schauen. Vorwarnung: Da wird sich schon sehr über die Katholische Kirche lustig gemacht.


Bundoran
Bundoran hat auch wieder etwas an Coney Island erinnert, aber Imke und mir hat Portrush insgesamt besser gefallen.
Außerdem war es immer ein Akt die Hauptstraße zu überqueren. Sie ist viel befahren und es gibt keine Zebra-Streifen oder Ampeln. Nicht so wirklich Fußgängerfreundlich…
Die Coastline ist aber auch sehr hübsch und man findet schöne Muscheln, gelbe Schneckenhäuser und Austern-Muscheln! 🙂
https://www.komoot.com/de-de/tour/1598766322?share_token=abVQ2e5AwI8Nz6tK8CeJICits7JiyfCtlHEmIwQb4YFDfNSYvQ&ref=wtd
Great Northern Hotel
Wir haben uns zum Ende unserer Reise diesen Luxus gegönnt und im 4-Sterne-Golf-Hotel „Great Northern“ residiert. 😉
(es ist wirklich günstig gewesen: 70€ pro Person pro Nacht – inklusive Frühstück)
Es wurde um 1900 gebaut und wirkte dadurch vom Einrichtungsstil her sehr wie die Titanic.
Das Full Irish Breakfast ist gewöhnungsbedürftig: Viel Fleisch und Zeug, das man bei uns eher zum Mittag- oder Abendessen servieren würde. Aber trotzdem lecker.


Fairy Bridges & Wishing Chair
Unter den Fairy Bridges (unterhöhlte Felsen) wohnen Feen und wenn man sich auf den Wishing Chair setzt, können Wünsche in Erfüllung gehen… 😉
Surf-Mekka
Als wir in einem Surf-Shop in Portrush erzählt haben, dass unsere nächste Station Bundoran ist, wurden wir sehr neidisch angeschaut…
Bundoran ist also der perfekte Ort zum Surfen oder Surfen lernen. 😉

Allgemein
Freundliche Menschen
An jeder Ecke trifft man die nettesten Menschen. Man muss nur ein bisschen verwirrt in die Gegend gucken und schon kommt jemand angelaufen und fragt mit einem Lächeln, ob man Hilfe braucht.
Man kann auch einfach nur mit der Kamera wie ein Touri aussehen und schon geben einem Leute unaufgefordert Tipps, wo man tolle Fotomotive findet.
Bezahlung
Man kann so ziemlich überall mit Kreditkarte bezahlen, außer in einigen kleinen Kiosken und auch nicht wirklich im Bus. Außerdem geben Busfahrer in der Regel kein Wechselgeld aus.
Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Für die Großstädte lohnt sich für ein paar Tage das jeweilige Touri-Ticket.
In Dublin die „Leap Visitor Card“, den man direkt am Flughafen kaufen kann (72h für 16€).
In Belfast der „Visitor Pass“ (3 Tage für 18Pfund)
Außerdem ist es super angenehm mit der Bahn zu fahren. Es ist einfach KEIN Vergleich mit der Deutschen Bahn: Oft annähernd leere Züge, die pünktlich und sauber sind.
Golfplätze
Golf ist ein irischer Nationalsport und dementsprechend gibt es an jeder Ecke Golfplätze! Egal wo man ist, 5min entfernt ist mit Sicherheit ein Golfplatz.
Glücksspiel
Ich glaube, die Iren haben ein kleines Glücksspiel-Problem. Und tatsächlich gehören schon Kinder zur Zielgruppe, was besonders in Portrush und Bundoran aufgefallen ist. Viele, viele bunt blinkende Automaten, in die man Geld einwerfen muss und VIELLEICHT etwas gewinnt, wenn man geschickt ist oder Glück hat. Die Spielautomaten für die Erwachsenen stehen gleich daneben.